Ich habe das englische Original Mexican Gothic schon vor einiger Zeit gelesen, die deutsche Übersetzung nehme ich nun zum Anlass, das Buch auch zu besprechen.
Darum gehts:
Mexiko, 1950: Ein verstörender Brief führt die junge Noemí in ein entlegenes Herrenhaus in den mexikanischen Bergen: Dort lebt ihre frisch vermählte Cousine Catalina, die behauptet, ihr Mann würde sie vergiften. Sofort tauscht Noemí die Cocktailpartys der Hauptstadt ein gegen den Nebel des gespenstischen Hochlands. High Place ist der Sitz der englischen Familie Doyle, in die Catalina überstürzt eingeheiratet hat. Doch das Ansehen der Doyles ist längst verblasst und ihr Herrenhaus zu einem dunklen Ort geworden. Gut, dass Noemí keine Angst hat – weder vor Howard Doyle, dem widerwärtigen Patriarchen der Familie, noch vor Catalinas eitlem Ehemann Virgil. Aber als Noemí herausfindet, was auf High Place vor sich geht, ist es zu spät: Sie ist längst in einem Netz aus Gewalt und Wahnsinn gefangen …
(Quelle: Amazon)
Die Autorin hat es ja innerhalb kürzester Zeit geschafft, mit ihren Büchern für großes Aufsehen zu sorgen und auch international durchzustarten. Mexican Gothic hatte bereits im englischen Original Lobeshymnen eingeheimst, aber ist dieser Hype gerechtfertigt?
Das Buch verfolgt ein originelles Setting, das mich sofort catchen konnte. Die Idee eines unheimlichen Herrenhauses mit mysteriösen Familienmitgliedern in das Mexiko der 1950er Jahre zu verfrachten, konnte mich begeistern und die Autorin hat das Setting auch gut umgesetzt. Es herrscht eine passende düstere Stimmung und gemeinsam mit Noemí versucht man herauszufinden, was es mit den Vorkommnissen auf sich hat.
Die Handlung ist spannend und vermag es, den Leser mitzureißen. Ich habe viel mitgerätselt und habe mit den Charakteren mitgefiebert, die allesamt auch relativ komplex gezeichnet sind. Hier kann man nicht so leicht hinter die Fassaden blicken. Die Entwicklung der Ereignisse war auf jeden Fall für mich nicht vorhersehbar.
Hier kommt aber auch schon das dicke Aber – die Auflösung war mir zu abgehoben und kaum war klar, wohin die Reise geht, hatte mich die Autorin verloren. Ich kann mir vorstellen, dass viele Leser diese Idee gerade feiern werden, da sie wirklich originell und anders ist. Aber für mich persönlich war das einfach nichts, ich konnte damit leider überhaupt nichts anfangen. Deshalb habe ich das Buch mit gemischten Gefühlen beendet, da es wirklich Stärken aufwies mir aber der Twist nicht zugesagt hat.
Hier muss wohl jeder Leser selbst entscheiden, ob das Buch etwas für ihn ist.