[Rezension] Judith und Hamnet – Maggie O’Farrell

Wieder einmal ein preisgekröntes Buch, das es auf meine Leseliste geschafft hatte.

Darum gehts:

Die Pest erreicht Stratford-upon-Avon im Sommer des Jahres 1596. Gerade noch spielten Judith und ihr Zwillingsbruder Hamnet mit den Katzenjungen, jetzt ist ihr ganz heiß, ganz kalt, und er sucht verzweifelt nach Hilfe. Ruft seine Mutter Agnes, die ihn nicht hört, weil sie ihre Bienen im Garten vor der Stadt pflegt. Ruft die ältere Schwester, die Großmutter, ja sogar den Vater. Dabei weiß Hamnet, dass er Meilen und Stunden und Tage entfernt in London weilt. Dass er erst heimkommt, wenn die Theater wegen der Seuche wieder schließen müssen.

Vier Jahre später wird dieser Vater eine seiner berühmtesten Tragödien schreiben. Er wird sie nach seinem Sohn benennen, dessen Leben beinahe vergessen ist, dessen Name aber bis heute in der Weltliteratur widerhallt.

(Quelle: Amazon)

Der angenehme Schreibstil hat mich gleich in die Geschichte gesogen, ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Obwohl die Handlung nur wenige Tage umfasst, geschieht hier so unglaublich viel und der Leser erfährt auch viel subtiles zwischen den Zeilen.

Die kindliche Erzählperspektive des Hamnet lässt den Leser wie durch ein Schlüsselloch auf den historischen Kontext blicken und auf eine völlig neue Weise erfahren. Insbesondere die Figur des Shakespeare wird hier weder verklärt noch überhöht dargestellt sondern einfach als Vater.

Eine sehr gelungene Geschichte, die die Familie des berühmten Schreibers und ihre Lebensumstände in den Fokus rückt.


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