[Rezension] Constellation – Gegen alle Sterne – Claudia Gray

Als riesiger Fan von Claudia Gray (ihr müsst alle ihre Firebird-Trilogie lesen!!!) konnte ich ihr neues Werk „Constellation – Gegen alle Sterne“ kaum abwarten! Als ich dann noch die Zusage vom Bloggerportal Randomhouse für ein Rezensionsexemplar erhielt, war ich erwartungsgemäß aus dem Häuschen! Vielen Dank an dieser Stelle für die Überlassung des Rezensionsexemplars!

Natürlich habe ich mich sofort auf das Buch gestürzt und trotz Geburtstagsstress in weniger als zwei Tagen inhaliert. Ich hatte aufgrund der Firebird-Trilogie hohe Erwartungen an Constellation und wurde wahrlich nicht enttäuscht!

Hier zunächst einmal der Klappentext für euch:

Er ist programmiert, sie zu töten. Sie ist bereit, ihn zu vernichten. Bis sie sich näher kommen als gedacht …

Noemi ist bereit zu sterben, um ihren Planeten gegen die Erde zu verteidigen. Als sie in einem verlassenen Raumschiff nach Hilfe für ihre schwer verletzte Freundin sucht, trifft sie auf Abel, die perfekteste künstliche Intelligenz, die je entwickelt wurde. Er ist programmiert, sie zu töten. Gleichzeitig aber muss Abel dem ranghöchsten Menschen an Bord gehorchen. So gelingt es Noemi, ihm das Geheimnis zu entlocken, das ihren Planeten retten kann. Dafür müsste sie Abel zerstören. Doch Abel sieht nicht nur aus wie ein Mensch aus Fleisch und Blut. Je näher sich die beiden auf der lebensgefährlichen Mission kommen, desto klarer wird Noemi: Er fühlt auch wie ein Mensch. Bald steht er längst nicht mehr nur aus programmiertem Gehorsam zu ihr. Aber ist er wirklich frei, alles für sie zu tun?

(Quelle: Amazon)

Dem Buch liegt eine gewohnt komplexe Welt zugrunde. Die Autorin schafft hier eine Vermischung aus klassischen SciFi-Elementen und würzt das Ganze mit einer Prise Dystopie – gelungen wie ich finde. Protagonistin Noemi kommt vom Planeten Genesis, der von der Erde bedroht wird. Ja, richtig gelesen, in diesem Buch sind die Erdenbewohner die Bösen! In ferner Zukunft haben die Menschen sehenden Auges die Ressourcen der Erde soweit ausgebeutet, dass sie auf andere Planeten expandieren müssen – eine neue Art der Kolonisation ist dem Konflikt zwischen Erde und Genesis vorangegangen. Auf Genesis bildete sich eine Rebellion gegen die ausbeutende Erde, der auch Noemi angehört.

Gegenpol zu Noemi bildet die Künstliche Intelligenz Abel von der Erde. Per Zufall treffen beide aufeinander und sind plötzlich Partner bei einer lebensgefährlichen Mission. Obwohl Künstliche Intelligenzen von der Erde unter anderem als Soldaten gegen Genesis gebraucht werden, ist Abel durch eine Programmierung daran gebunden, dem ranghöchsten Offizier zu dienen, folglich Noemi zu beschützen.

Die Charaktere und ihre Interaktion haben mir im Buch ungewöhnlich gut gefallen. Die Beweggründe Noemis werden nach und nach aufgedeckt und die Hintergründe der Rebellion erläutert. Ich finde, hier hat die Geschichte durchaus das Potential, noch mehr in die Tiefe zu gehen und weitere Konfliktpunkte der Rebellion gegen die Erde offen zu legen.

Abel ist einfach nur perfekt getroffen! Genauso stelle ich mir eine Künstliche Intelligenz in der Zukunft vor. Abel ist dabei keine dumpfe Rechenmaschine, ihm wurde seitens seines Schöpfervaters die Möglichkeit gegeben, zu lernen, Erfahrungen zu sammeln sowie menschliche Empfindungen zu entwickeln. Mit zunehmender Story wird klar, wie weit die Entwicklung Abels geht und aus welchen Gründen er so besonders ist – ein erzählerischer Kniff, der mich beeindruckt hat und der der Story noch mehr Tiefgang verpassst hat.

In ‚Constellation‘ werden neben der äußerst rasanten Erzählung auch elementare philosophische Fragen der Neuzeit aufgeworden: Inwieweit wollen wir Künstliche Intelligenz erschaffen und nach welchem Vorbild? Wollen wir technische Sklaven der von uns begrenzten Fähigkeiten erschaffen oder möchten wir, dass uns unsere Schöpfung irgenwann übertrifft? Schaffen wir uns mit Künstlicher Intelligenz selbst ab?

Aber nicht nur Fragen zur KI werden aufgegriffen, die irgendwann einmal vielleicht relevant werden könnten. Auch aktuellere Fragen wie die Ausbeutung und das restlose Verbrauchen von Ressourcen wider besseres Wissen werden im Buch aufgeworfen, und dies ohne erhobenen Zeigefinger und unter Betrachtung beider Seiten. Die Autorin schafft es hier, solche Themen geschickt in den Plot einzubinden.

Das Buch gleicht einem Roadtrip durchs All, bei dem Noemi und Abel allerlei Hindernisse überwinden müssen. Dabei ergänzen sie sich perfekt – ihre gegenseitige Interaktion und die Entwicklung ihrer Beziehung zueinander waren immer amüsant und haben einfach Spaß gemacht. Für mich eins der perfektesten Paare aus dem Fantasy/SciFi-Bereich! Natürlich kommt auch die Romantik nicht zu kurz. Auch hier harmonieren die Protagonisten perfekt miteinander, die Entwicklung ihrer Gefühle füreinander ist nie überrissen sondern geschieht in feinen, leisen Tönen. Sehr glaubwürdig und unglaublich süß! Noemi und Abel helfen einander, festgefahrene Meinungen neu zu überdenken und über den eigenen Tellerrand zu schauen. Sie werden mit den eigenen Strukturen und Denkmustern konfrontiert –  das Buch schafft dies übrigens auch beim Leser!

Für mich ein absolut ausgereiftes Buch, welches zu meinen Jahreshighlights 2017 gehören wird. Ich kann euch ‚Constellation‘ nur ans Herz legen – lest es alle und verliebt euch in den unendlichen Weiten des Alls gemeinsam mit Noemi und Abel!

„Constellation – Gegen alle Sterne“ – Claudia Gray, auf deutsch erschienen bei cbj

Hier gibt es mehr Informationen zum Buch.

Kennt ihr ‚Constellation‘ schon oder möchtet ihr es noch lesen?

Eure Isa

 


21 Gedanken zu “[Rezension] Constellation – Gegen alle Sterne – Claudia Gray

  1. Hey 🙂

    Ich habe es auch vor ein paar Tagen beendet und genauso geliebt! ❤ Es ist wirklich großartig und da es das erste Buch war, was ich von Claudia Gray gelesen habe, muss ich mir gleich mal ihre andere Reihe ansehen. 😃 Danke für den Tipp!

    Liebe Grüße
    Ella

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